Obstbäume verkraften eine Schnittmaßnahme während der Vegetationsphase im allgemeinen besser als während der Vegetationsruhe, denn sie befinden sich im vollen Saftfluß. Ein weiterer Vorteil ist, dass man erkennt, wieviel Blattmasse man der Krone entnommen hat und den Baum nicht überstrapaziert. Wegen des trockenen Wetters ist die Pilzlast im Sommer geringer und die Abschottungsrekation des Baumes geht direkt nach dem Schnitt los. In unseren Breiten werden auch nur im Juni und Juli größere Holzschäden wie z.B. Krebs, Rindenbrand, Misteln beseitigt, da der Baum diese starken Eingriffe besser überwindet als während des Winters. Darüber hinaus werden Siemit den Grundlagen der aktiven Wundbehandlung vertraut gemacht.
Im Sommer veredelt man mithilfe der sogenanten Okulation. Auch die Chip-Veredlung gehört dazu. Wir erfahren theoretische Grundlagen, warum überhaupt veredelt wird und üben deren Anwendung bei Jungbäumen vor Ort im Garten von Teilnehmenden. Vorzugsweise wird diese Technik beim Steinobst angewendet.
Anhand sorgfältiger Beschreibungen bestimmter festgelegter Kriterien und unter Zuhilfenahme der einschlägigen Fachliteratur lassen sich Obstsorten sehr genau bestimmen. Wir üben die Theorie anhand von vorhandenem Obst. Benötigt werden dazu 5 reife Exemplar des Wunschobstes. Alle Arten sind willkommen: Bringen Sie gern Kirschen, Pflaumen, gut gelagerte Äpfel und Birnen vom Vorjahr aus dem eigenen Keller oder dem Handel mit.